Theater: Vater
Montag, den 16. Oktober 2017
Beginn 20.00 Uhr / Einlass 19.00 Uhr
Konzertdirektion
Landgraf
Vater
Tragikomödie
Wenn die grauen
Zellen sterben, ergreifende, unglaublich intensive Tragikomödie
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Das Stück
Der 80jährige André merkt, dass sich etwas
verändert. Noch lebt er allein in seiner Pariser Wohnung und versucht, vor
Anne, seiner älteren Tochter, den Eindruck aufrecht zu erhalten, alles sei in
Ordnung. Wobei ganz offensichtlich ist, dass er allein nicht mehr zurechtkommen
kann. Also organisiert sie für ihn Pflegehilfen, mit denen er sich aber ständig
zerstreitet.
Ein alter Mann, für den sich der Alltag mehr und mehr in ein
verwirrendes Labyrinth verwandelt, auf der Spurensuche nach sich selbst. Weil
seine Wahrnehmung sich immer mehr verschiebt, gerät er in eine Welt, in der
seine Biografie nicht mehr gilt, weil die Welt, in der sie entstanden ist, am
Verlöschen ist…
Das Besondere an „Vater“ ist die ungewöhnliche Erzählstruktur. Erlebt wird die Handlung nämlich nicht chronologisch, sondern aus der Erlebniswelt des 80jährigen. Durch diesen hinterhältigen Trick des französischen Erfolgsautors wird der Zuschauer emotional an die Hauptperson gebunden, erlebt mit ihr dieselben Momente des Glücks, teilt mit ihr die Momente des Ausgeliefertseins, erfährt mit ihr die unbegreifbare Veränderung von Personen und Dingen und kann wie sie immer weniger unterscheiden: Was ist Realität, was Wahn oder Wunschvorstellung, was Halluzination oder fixe Idee. Das klingt nach einem traurigen Theaterabend? Das Gegenteil ist der Fall. Zellers Text provoziert das Lachen. Die komödiantische Dynamik ergibt sich aus den abrupten Stimmungsschwankungen der Hauptperson.
Da Autor Zeller, der
nicht erst seit „Die Wahrheit“ einen bühnenwirksamenTheaterknüller nach dem
anderen schreibt, nicht die Krankheit in den Mittelpunkt stellt, sondern Andrés
Versuch, dem ihn beunruhigenden Prozess der Verwirrung zu entkommen, verstummt
das Gelächter über Andrés Eigensinn und Wutausbrüche sofort, wenn man begreift:
dieser Mensch kämpft um seine Selbstachtung. Er ist nur deshalb diese
unberechenbare, aggressive Nervensäge, weil er versucht, seine Angst vor der
fortschreitenden Hilflosigkeit zu verbergen. Die tragikomische Gratwanderung
endet erst mit dem Schlussbild, dessen nachhaltig beklemmender Wirkung man sich
nicht entziehen kann.
Aufwühlende Stück über einen alten
Mann, der an Alzheimer erkrankt ist, spricht gegenwärtige Ängste
an.
Auf einen Blick
Datum: | Montag, 16. Oktober 2017 |
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Uhrzeit: | 20:00 Uhr |
Veranstaltungsort: | Stadthalle Lohstätte 7 47533 Kleve |
Kategorie: | Konzert & Bühne |